Die Hörder Burg - Bilder und Daten

 

Aktuelle Bilder von der Hörder Burg

Im Juni 2020 / Foto: Willi Garth

 
Hörder Burg im neuen Glanz / © Foto Heribert Wölk

 
Süd-Anzeiger vom 14. November 2018

 
WAZ vom 18. November 2017

 
© Fotos: Heribert Wölk_

 
Foto: Peter Bandermann

 
Foto: Heribert Wölk

 
Dach- und Fachsanierung der Hörder Burg. Aufsetzen der neuen Turmhaube:
Foto: Ruhr Nachrichten Jörg Bauerfeld

 

Die Hörder Burg



1198:
Die Hörder Burg wird mit Ritter Albert I. von Hörde erstmals in einem Diplom von Kaiser Otto IV. für das Kloster Corvey erwähnt. Damals hat allein der Burgturm als Wohnturm gestanden. Maße des Turmes etwa 6,40 x 6,40 Meter. Wandstärke um 1,60 Meter.

1218:
Erwähnung Albert II. im 5. Kreuzzug bei der Belagerung von Damiette bei Kairo.

1297: Graf Everhard von der Mark kauft die Burg unter rechtlich nicht eindeutigen Bedingungen. Die von Hörde ziehen sich nach und nach ins Lippische nach Störmede zurück. Die Burg bleibt in märkischer Hand und wird schrittweise erweitert.

1299:
Erste schriftliche Erwähnung der Burg als "castrum".

1339:
Edelherr Konrad von der Mark, der mit seiner Frau Elisabeth von Kleve auf der Burg wohnt, gründet das Clarissenkloster in Hörde.

1340:
Konrad von der Mark verleiht dem Dorf Hörde die Stadtrechte.

1388:
Die Dortmunder versuchen die Burg einzunehmen. In letzter Minute erkennt die Burgbesatzung den Feind. Der Plan misslingt.

1389:
Die Dortmunder setzen in Hördes Umgebung 11 Dörfer in Brand, um die Besatzung aus der Burg zu locken und so die Burg einzunehmen. Auch dieser Plan scheitert.

1427:
Graf Gerhard von der Mark gelingt es mit Hilfe der Dortmunder die Burg einzunehmen.
Graf Adolf IV von Kleve Mark erobert die Burg zurück.

1614:
Nach dem Aussterben des märkischen Grafenhauses kommt die Burg an Brandenburg-Preußen.

1624:
Der dreißigjährige Krieg setzt den Hördern stark zu. Spanier, Brandenburger und Pfalz-Neuburger Truppen besetzen nacheinander die Burg. Sie werden vertrieben.

1673:
Am 1. Juni bricht bei der Besetzung der Burg durch die Franzosen ein Brand aus, der die Burg, die Burgkapelle und 38 Häuser zerstört. Danach verfällt die Burg zusehends. Später wird behauptet, nach dem Brand sei die Burg abgebrochen worden. Das kann im Januar 2000 durch einen Zufallsfund von mittelalterlichem Mauerwerk widerlegt werden. Dadurch ausgelöste Forschungen bringen fast den kompletten ursprünglichen Trum ans Tageslicht.

1818:
Kauf der Burg durch Amtmann Spermann, der die Burg danach bewohnt. Der Amtmann ist auf der Burg gleichzeitig Richter.

1840:
Der Fabrikant Hemann Diedrich Piepenstock aus Iserlohn kauft am am 23. Oktober die Burg und 22 Morgen Land von der Witwe des Amtsrates Spermann für 11.500 Taler, um hier ein Puddel- und Walzwerk zu errichten. Der Kaufpreis wird gestundet.

1894:
Das expandierende Unternehmen baut die Burg stufenweise an und um. Der "Schlossstyl", wie es in der Beschreibung heißt, bleibt dabei erhalten. Das entspricht etwa dem heutigen Aussehen.

1922:
Anbau des Westflügels durch die "Phönix Aktien-Gesellschaft für Bergbau und Hüttenbertrieb, Abteilung Hoerder Verein".

1990:
Unterschutzstellung der Burggebäude mit den Hausnummern 13, 15, 17, als Denkmal.

2000:
Die Firma Inpro-Heitkamp kauft die Burg.

2001:
Der letzte Thomaskonverter des Hörder Stahlwerkes wird durch den Heimatverein gerettet und vor der Burg aufgestellt. Bei der Schachtung werden eine große Schleuderkugel und Fundamentreste aus dem Mittelalter gefunden.

2002:
Das Bodendenkmal um die Burg wird vorläufig geschützt.

2005:
Im Juni wird östlich der Burg beim Vortrieb für den Emscherkanal in ca. 7,5 m Tiefe ein Brunnen getroffen, in dem zwei Holzpfähle stecken. Sie sind im Eingangsbereich der Burg gelagert.

Im Oktober wird wenige Meter nördlich des Burgturms eine nicht genehmigte Schachtung vorgenommen. Dabei trifft man erstmals auf den unberührten Bereich des Wassergrabens (Gräfte). Wichtige Funde werden durch ein Mitglied des Heimatvereins sichergestellt. Die Denkmalbehörde birgt weitere Funde. Gefunden werden Scherben aus dem 13. Jh. und jünger, Schuhsohlen, Knochen, Keramik, Glas und weitere Zeugnisse aus Hördes Vergangenheit.

2007:
Die Stadt Dortmund kauft die Burg, um eine Dach- und Fachsanierung durchzuführen und mit der Absicht, die Burg danach an einen Investor zu verkaufen.

2007:
Archäologen der städtischen Denkmalbehörde beginnen mit Grabungen hinter der Burg, wo der Hörder Bach ein neues Bett finden soll. Für die Hörder Geschichte kommen bedeutende Funde kommen ans Tageslicht.

2007:
Der Hörder Heimatverein ist Ausrichter der Dortmunder Museumsnacht im Bereich Hörder Burg. Museum, Burg, Grabungsfläche und eine Mittelalter-Gruppe sind die Attraktionen. Das Hörder Stadtbezirksmarketing übernimmt die Illumination der Burg. 4000 Besucher sind begeistert.

2008:
Dem Heimatverein gelingt es durch zähe Verhandlungen mit Stadtdirektor Ullrich Sierau, Teile der Grabung vor Zerstörung und Aufschüttung für die Nachwelt zu erhalten.


2008:
Die Burg erhält ein neues Dach. Der Turm bekommt die im Krieg zerstörte Haube zurück. Alle Fenster werden erneuert und der gesamte Burgkomplex erhält einen neuen Anstrich.

2008:
Am 14. September eröffnet OB Dr. Langemeyer an der Burg den Tag des offenen Denkmals, den die Denkmalbehörde in Kooperation mit dem Hörder Heimatverein ausrichtet. 6000 Besucher drängen durch die Burg, das Museum und die Ausgrabungsflächen.